Analdrüsen beim Hund: Häufige Probleme & Behandlung

Aktualisiert am 13. Dezember 2024
Lesezeit: 5 Minuten
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Geschrieben von: Dr. Linda Simon MVB MRCVS
Team Tierärztin
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Geprüft von: Lena Lerchenmüller
Copywriterin

Die Analdrüsen können Hunden echt zu schaffen machen. Als Hundebesitzer sollte man sich daher darüber im Klaren sein, welche Funktion die Analdrüsen haben und was für Probleme sie auslösen können.

Was sind Analdrüsen beim Hund?

 

Da wir Menschen keine Analdrüsen haben, wissen viele von uns nicht, das sie überhaupt existieren. Analdrüsen sind kleine sackartige Hohlräume am Anus, die etwa so groß wie eine Kirsche. Wenn wir uns den Anus wie ein Zifferblatt vorstellen, befinden sich die Drüsen etwa auf 4 und 8 Uhr.

Die sackartigen Hohlräume sind mit Talgdrüsen ausgekleidet und produzieren eine starke, übel riechende Flüssigkeit, mit der Hunde ihr Revier markieren und mit anderen Hunden in ihrer Nähe kommunizieren.

Analdrüsen sind von außen nicht zu sehen und können nur ertastet werden, wenn man die Finger in den Anus einführt. Das sollte jedoch mit einem Handschuh und unter Verwendung von Gleitmittel durchgeführt werden, um Beschwerden zu minimieren.

 

Was führt zu Analdrüsenproblemen bei Hunden?

 

  •  Verstopfte Analdrüsen 

    Manchmal wird die Flüssigkeit in der Drüse nicht richtig entleert und sammelt sich an, was wiederum zu einer Verstopfung führen kann.

 

  • Analdrüseninfektionen

    Die Drüsen können sich infizieren und Unwohlsein, erhöhter Temperatur und Schwellungen auslösen.

 

  • Rissige Abszesse in der Analdrüse des Hundes

    Eine fortgeschrittene Infektion kann dazu führen, dass die Drüse eitert und anschwillt. In diesem Fall kann man ein kleines Loch auf der Haut sehen, aus dem Blut und Eiter ausdringt.

 

  • Analdrüsenkrebs

    Ein Adenokarzinom ist die häufigste Tumorart, die die sackartigen Hohlräume befällt. Diese Tumore verursachen häufig einen erhöhten Kalziumspiegel und Symptome wie übermäßigen Durst und Schwäche.

 

Anzeichen verstopfter Analdrüsen bei Hunden

 

Eines der häufigsten Anzeichen für Analdrüsenprobleme ist das so genannte Schlittenfahren. Mit dem Hin- und Herrutschen des Hinterns versucht der Hund, die Irritation zu lindern. Viele Hundebesitzer gehen fälschlicherweise davon aus, dass dies ein Zeichen für Würmer ist. Es deutet allerdings einfach nur darauf hin, dass der Analbereich stark gereizt ist.

Es kann auch sein, dass du bemerkst wie dein Hund sich abrupt hinsetzt und/oder schnell hinter sich schaut und einen aufmerksamen oder besorgten Gesichtsausdruck hat.

Um den Anus herum kann eine Schwellung zu sehen sein, die von einem fischig riechenden, braunen Ausfluss begleitet wird.

Manche Hunde strecken sich häufig, um ihr Hinterteil lecken und beißen zu können. Hunde, die nicht so beweglich sind und das Hinterteil nicht erreichen, lecken und kauen möglicherweise den Rücken oder die Beine, was zu Fellverlust und geröteter Haut führen kann.

 

Gibt es Rassen, die für Analdrüsenprobleme besonders anfällig sind?

 

Aufgrund ihres Körperbaus treten Analdrüsenprobleme viel häufiger bei kleinen Hunderassen auf, denn sie tendieren zu engeren Analdrüsenöffnungen. Auch übergewichtige Hunde haben ein höheres Risiko. Das liegt vermutlich daran, dass sie eine schwächere Muskulatur haben.


Es ist relativ ungewöhnlich, dass größere Rassen an chronischen Analdrüsenproblemen leiden, aber es kommt durchaus vor.


Rassehunde sind am meisten gefährdet. Das liegt wahrscheinlich daran, dass atopische Dermatitis (Allergien) bei diesen Hunden häufiger vorkommt und Analdrüsenprobleme Hand in Hand mit Atopie gehen.

 

Wie behandelt man Analdrüsenprobleme bei Hunden?

 

Wenn die Analdrüsen verstopft sind, müssen sie ausgedrückt und entleert werden. Das ist etwas, das man als Hundebesitzer zu Hause sicher durchführen kann. Allerdings ist es wichtig nur Drüsen zu entleeren, die auch verstopft sind. Wenn ein Hund keine Analdrüsenprobleme hat, müssen sie auch nicht entleert werden.

 

  • Wenn du die Drüsen zu Hause entleerst, solltest du dich vorbereiten, bevor du deinen Hund herholst. Stelle sicher, dass du Einweghandschuhe, ein Papiertuch und etwas Gleitmittel wie KY-Gel oder Vaseline griffbereit hast.
  • Der einfachste Ort zum Entleeren der Drüsen ist die Badewanne! Idealerweise hält eine Person die Schultern des Hundes nach vorne und spricht ihm Mut zu. Du kannst ihn aber auch mit hochwertigen Leckerlis belohnen, wenn er ruhig bleibt.
  • Wenn du dir den Anus wie ein Zifferblatt vorstellst, befindet sich jede Drüse auf 4 und 8 Uhr. Führe deinen Daumen sanft in den Anus ein und halte die Analdrüse mit deinem Zeigefinger, der sich an der Außenseite des Anus befindet, fest.
  • Drücke mit festem Druck zu und gib den gesamten Inhalt auf ein Taschentuch ab. Du wirst spüren, wie die Drüse von der Größe einer Weintraube auf einen kleinen "leeren Ballon" schrumpft.
  • Da dies ein ungewohntes Gefühl ist, kann es sein, dass dein Hund versucht, wegzulaufen oder zu springen, also achte darauf, dass du ihn gut festhältst.
  • Belohne deine Fellnase, denn das war's auch schon!

 

Viele Hundebesitzer trauen sich (verständlicherweise) nicht, die Drüsen zu Hause selbst zu entleeren. In diesem Fall kann auch der Tierarzt gerne weiterhelfen. Bei manchen Hunden müssen die Drüsen sehr regelmäßig entleert werden (alle 4 bis 6 Wochen), während es bei anderen vielleicht nur ein paar Mal im Leben nötig ist.

 

Liegt eine Infektion vor, braucht der Hund eine Behandlung mit Antibiotika und Entzündungshemmern.

 

Wenn dein Hund sich aufgrund der Beschwerden am Hinterteil leckt, solltest du ihm einen Schutzkragen anlegen, um die umliegende Haut und das Gewebe zu schützen.

 

Vereinzelt ist eine Operation nötig, um dauerhafte Analdrüsenprobleme zu beheben, vor allem, wenn sie nicht medizinisch behandelt werden können und die Lebensqualität des Hundes erheblich beeinträchtigen.

 

Wie kann man Analdrüsenprobleme bei Hunden vorbeugen?

 

Zum Glück gibt es viele Dinge, die du tun kannst, um Analdrüsenproblemen vorzubeugen. Dazu gehören:

 

  • Füttere deine Fellnase mit einem hochwertigen, ballaststoffreichen Futter oder ergänze die Ernährung bei Bedarf mit Ballaststoffen. So bleibt der Stuhl fest und die Drüsen werden auf natürliche Weise ausgedrückt, wenn der Hund sein Geschäft verrichtet.
  • Sorge für ausreichend Bewegung. Das verhindert nicht nur Übergewicht, sondern fördert auch die Darmgesundheit und einen gesunden Stuhlgang.
  • Achte auf das Gewicht deines Hundes. Ziehe ein Futter zur Gewichtskontrolle wie Pooch & Mutt's Slim & Slender Trockenfutter in Betracht, wenn dein Hund mit seinem Gewicht zu kämpfen hat. Diese ballaststoffreiche Diät zum Abnehmen hilft, das Hungergefühl zu lindern und kann die Gewichtsabnahme beschleunigen.
  • Plane regelmäßige Kontrolluntersuchungen ein. Du kannst deinen Tierarzt bitten, die Drüsen deines Hundes bei den Routineuntersuchungen zu überprüfen, und du kannst ihn auch für regelmäßige "Analdrüsen-Checks" anmelden.

     

    FAQs

    Woher weiß man, ob die Analdrüsen eines Hundes ausgedrückt werden müssen?

    Hunde zeigen häufig, dass etwas nicht stimmt, indem er mit dem Hintern über den Boden rutscht und abrupt stehen bleiben und auf ihr Hinterteil schauen. Vielleicht leckt oder kaut er auch zwanghaft an seinem Hinterteil.

    Was passiert, wenn die Analdrüsen eines Hundes voll sind?

    Volle Analdrüsen verursachen Beschwerden und können sich schnell entzünden, was zur Bildung eines Abszesses führt. Wenn ein Abszess nicht rechtzeitig behandelt wird, kann er außerdem auf der Haut ausbrechen.

    Wie oft sollte man die Analdrüsen von Hunden ausdrücken?

    Bei den meisten Hunden müssen die Drüsen nie ausgedrückt werden. Die Flüssigkeit wird auf natürliche Weise durch den Stuhlgang freigesetzt. Bei manchen Hunden müssen die Drüsen jedoch manuell entleert werden. Das kann ein- oder zweimal im Jahr geschehen oder alle 4-6 Wochen. Das hängt ganz von deiner Fellnase ab.

     

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